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Linkshändige Kinder in Familie und Schule

Autorin: Alfred Zuckrigl Verlag: Ernst Reinhardt Verlag Auflage: 5. ergänzte Auflage Erscheinungsjahr: 1995 Preis: – ISBN: 3-497-01370-6 Sprache: Deutsch

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Inhaltsverzeichnis

Geleitwort Vorwort zur fünften Auflage

Das Erscheinungsbild der Linkshändigkeit Manche Linkshänder haben Schwierigkeiten Geschichtliche und kulturelle Hintergründe Bedingungen der Linkshändigkeit Vererbung Erworbene Händigkeit Ist Beidhändigkeit ein Idealzustand der Ausgeglichenheit? Ein Rückschritt in der Menschheitsentwicklung? Arbeitsteilung oder Dominanz? Häufigkeit der Linkshändigkeit Linkshändigkeit und Geschlechtszugehörigkeit Lateralisation und Fähigkeiten Ausprägungsgrade der Händigkeit

Sprache und Linkshändigkeit Händigkeitsentwicklung und Sprachentwicklung Linkshändigkeit und Sprachbehinderungen Beziehungen zum Stottern Lese-Rechtschreib-Schwächen bei Dominanzstörungen Behandlung von Sprachbehinderungen und Lese-Rechtschreib-Schwäche Gefahren – Möglichkeiten

Funktionsproben der Seitigkeit Rechts-Links-Unsicherheit Feststellung der Veranlagung zur Linkshändigekit Linksäugigkeit Schielen Linksfüßigkeit Zungigkeit Ohrigkeit Auswertung des Testergebnisse Kreistraining zur Stärkung anlagegemäßer Seligkeit Bewährte Handfunktionsproben Geeichte Testverfahren

Mit welcher Hand soll geschrieben werden? Eine Flasche Lehrmeinung Soll man Linkshänder links schreiben lassen? Umgewöhnung? – „pimum non nocere“! Das Überwiegen einer Seligkeit bestimm die Entscheidung Warnung vor möglichen Folgen der Umschulung Auflockernde Übungen Linkshändiges Schreiben Zur Methodik der Rückerziehung zur Linkshändigkeit Förderungsmöglichkeiten bei pathologischer Linkshändigkeit Die Wahl der Schreibhand bleibt ein vorrangiges Problem Versäumnisse beim Schreibenlernen Keine Furcht vor vermeintlicher Einseitigkeit!

Linkshänder im Beruf Intelligenz und Linkshändigkeit Linkshänder-Stenografie Vorteile der Linkshändigkeit Linkshänderinitiativen!

Ausblick – Ergänzungen – Diskussion Hirndominanz – Handdominanz Der Sitz des Sprachzentrums – Sprachdominanz Beziehungen zwischen Sprachdominanz und Händigkeit Sprachdominanz bei Zweisprachigkeit Erkenntnisse der Gehirnchirurgie Untersuchungsmethoden zerebraler Dominanz Verdrehte Handhaltung als Indikator? Zwei Arten des Denkens – Kreativität Lateralisation und Sprachprobleme Mangel an Dominanzentwicklung bei Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) Beruht Stottern auf einem zerebralen Dominanzproblem? Was bedeutet Dominanzindex (DI)? Sprachentwicklungsbehinderung – Sprachschwäche – Linkshändigkeit Überwundene Verunsicherung Der Mythos vom frühen Tod Stärkung anlagegemäßer Lateralität

Zehn Leitsätze

Literatur

Klappentext

Linkshändigkeit hat Millionen Jahre der Evolution überlebt, und sie bietet gegenüber der Rechtshändigkeit sogar manche Vorteile. Dennoch haben viele Linkshänder Schwierigkeiten in der Rechtshänderzivilisation und können sich nicht ihrer Veranlagung gemäß entfalten. Der auf diesem Gebiet erfahrene Verfasser ist berufen, Eltern, Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern das Erscheinungsbild zu erklären, sie zu beraten und wissenschaftlich begründete Entscheidungshilfen anzubieten sowie das Selbstwertgefühl der Linkshänder, die in wachsender Zahl in Erscheinung treten, zu stärken. Neben Funktionsproben und Testverfahren werden vor allem Methoden aufgezeigt, linksveranlagte Kinder zu fördern. Zusammenhänge zwischen Händigkeit und Gehirnorganisation werden verständlich gemacht. Die Auseinandersetzung mit neueren Forschungsergebnissen vermag der Verunsicherung in der pädagogischen Praxis zu begegnen.

 

Leseprobe

Zur Methodik der Rückerziehung zur Linkshändigkeit

Wie bereits dargestellt, können manche Störungen, die durch Umerziehung auf Rechtshändigkeit bedingt waren, behoben werden, wenn zur Linkshändigkeit zurückgekehrt wird. Das methodische Vorgehen verdeutlicht ein Bericht von Marta Sováková aus der Beratungsstelle für Linkshänder in Prag (1970). Ein zwölfjähriger Junge, der in der Vorschulzeit gern und gut mit der linken Hand zeichnete, wurde in der Schule „gezwungen“, mit der rechten zu schreiben: Die Schrift war „unordentlich“, „langsam“…Kopfschmerzen und häufiges Erbrechen traten auf. Die mündlichen Leistungen waren gut. „Das Lesen erlernte er schnell. Instinktiv brachte er beim Lesen das Buch in eine weit nach links gewendete Lage, so dass er mit seiner angeborenen reinen Linksseitigkeit ohne Schwierigkeiten lesen konnte“. Später bekam er einen Lehrer, der seine Schwierigkeiten nicht verstand. Die schriftlichen Arbeiten wurden „als unlesbar und unkorrigierbar“ zurückgewiesen. Die Schwierigkeiten steigerten sich über „Unzufriedenheit“, „Schüchternheit“, „Zurückgezogenheit“ bis hin zu einem „Abschiedsbrief“. Frau Sováková fährt fort: „In diesem Zustand bekam ich ihn in meine Beratungsstelle. Nach der Anamnese testete ich den Jungen. Der Test ergab, dass er einen reinen Typ von Linksseitigkeit verkörpert. Obwohl unsere früheren Forschungen ergeben hatten, dass der späteste Zeitpunkt der Rückerziehung zur Linkshändigkeit das zehnte Lebensjahr ist, versuchte ich mit dem bereits zwölfjährigen Knaben die Rückerziehung.

Informationen über den Autor

Alfred Zuckrigl, Dr. phil., Professor für Sprachbehindertenpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg a. D.