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9.1 Basiswissen und Hintergrundinformationen – (09/2014)

Die Rückschulung beschreibt einen Prozess, bei dem das „umgeschult[e] linkshändig[e] Kind […] lernt, mit seiner dominanten Hand zu malen und zu schreiben“¹⁰². Ein solcher Vorgang stellt nach der Umschulung einen erneuten, ernstzunehmenden Eingriff in das Gehirn dar. Dabei wird es jedoch erheblich entlastet, da es durch das Schreiben mit links 30% weniger Energie verbraucht.

Wenn von einer Rückschulung die Rede ist, spricht man im Allgemeinen von Patienten im Kindesalter. Für ihren Erfolg ist die Unterstützung der Erzieher bzw. Lehrenden und vor allem die der Eltern unverzichtbar. Natürlich können auch Erwachsene noch zu ihrer ursprünglich dominanten Hand wechseln.

Wenn ein Mensch jedoch mit der Rückschulung beginnt, obwohl eine Umschulung nie stattfand, ist dieser Eingriff in das menschliche Gehirn mit schwerer Körperverletzung zu vergleichen. Das Gehirn muss noch einmal ganz von vorn beginnen, Schreiben zu lernen.¹⁰³ Wenn bei einem Menschen von Natur aus die linke Hand dominiert, ist dieser Prozess erleichternd für das Gehirn.

Wenn dies aber nicht der Fall ist, ist es mit einer Umschulung gleichzusetzen. Dieser Eingriff mit der mitgeführten Problematik wird im Punkt 7 erläutert.

¹⁰² Bremer, Judith, Einfach links schreiben, S.42.
¹⁰³ Vgl., ebenda, S.38ff.