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1.5 Beidhändigkeit – (09/2014)

Durch Komplikationen bei der Geburt des Kindes kann es ebenfalls zu Beeinflussungen des Gehirns kommen und sich somit auch das Händigkeitsbild vollkommen verändern. Kinder, die während der Geburt Sauerstoffmangel ausgesetzt waren, haben später erhebliche Schwierigkeiten ihre dominante Hand zu finden und sind sogenannte Beidhänder.

Tritt ein solcher Mangel während der Entbindung auf, so wird erst die dominantere Hirnhälfte angegriffen. Es treten Probleme bei der Findung der stärkeren Hand auf und es werden Tätigkeiten häufig mit dauernd änderndem Handgebrauch ausgeführt. Beidhänder sollen mit beiden Händen gleich geschickt sein.

Laut bisheriger Kenntnisse über den Aufbau des Gehirns, müsste dieses also zur Folge haben, dass keine Hirnhälfte dominanter ist, als die andere. Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass das Gehirn aber ohne die Überlegenheit einer Hemisphäre nicht arbeiten kann. Daraus zeigt sich, dass Beidhänder vermutlich umgeschulte Linkshänder sind, welche ihre Fähigkeit auch mit links zu arbeiten, nie verloren haben und sich mit beiden Händen sicher fühlen.

Sie malen und schreiben möglicherweise mit rechts, führen aber früher angewöhnte Dinge mit der linken Hand aus. Durch die sehr gute Zusammenarbeit von beiden Gehirnhälften sind Folgen der Umschulung, welche im Punkt 7.3 nachgelesen werden können, einfacher zu umgehen.

Besonders bei Kindern ist diese Beidhändigkeit zu beobachten, da sie sich in der erstmaligen Begegnung mit Aufgaben die an die Hand gestellt werden, zurechtfinden müssen und oft unentschieden sind, welche Hand sie eher benutzen sollten. Mit zahlreichen Tests und Untersuchungen kann man feststellen lassen, welche die dominante Hand ist und somit die Unklarheit und die Beidhändigkeit aufheben.

Im Punkt 8.5 wird diese Händigkeitstestung und mögliche Folgen näher erläutert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass man auch mit beiden Händen gestellte Aufgaben geschickt lösen kann, allerdings ist oft bewiesen worden, dass immer eine die dominante und starke Hand ist.

Vgl., Bremer, Judith, Einfach links schreiben, S.11ff.