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5.5.1 Erste deutsche Beratungs- und Informationsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder in München – (11/2011)

Gegründet wurde diese Institution 1985, um Linkshändern und umgeschulten Linkshändern sowie deren Familienangehörigen qualifiziert mit Rat beizustehen. Zahlreiche Menschen verschiedener Altersgruppen suchen hier tagtäglich nach Rat und Hilfe.

Zum Beispiel Eltern linkshändiger Nachkommen, Kinder oder Erwachsene, die umgeschult wurden und nun an den Folgen leiden oder auch linkshändige Jugendliche, die sich gerade auf der Suche nach dem geeigneten Beruf befinden. Zuversichtlich kommen meist auch Linkshänder die Diffizilitäten an der Arbeit oder Unannehmlichkeiten im Alltag haben.¹

„Einen großen Anteil von Ratsuchenden machen umgeschulte Linkshänder aus, die zum Teil unter massiven körperlichen und seelischen Schwierigkeiten leiden.“²
Gewissheit über die Händigkeit des Hilfesuchenden wird erreicht, in dem zu den gebräuchlichen Begutachtungen und Tests, nicht alltägliche Computeruntersuchungen verrichtet werden.³

Es kann also mit Hilfe der Untersuchungsmethodik ein dominanter Gebrauch der linken Hand diagnostiziert werden. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein, ebenso kann man nämlich auch einen eindeutigen Rechtshänder oder einen wechselnden Handgebrauch feststellen.

Tritt beispielsweise der erstgenannte Fall ein, unterstützen die Mitarbeiter der Beratungsstelle den Linkshänder beim Erlernen einer lockeren Schreibhaltung, bei der Berufswahl oder geben Auskunft über spezielle Linkshandgebrauchsartikel. Zudem beraten sie Eltern von linkshändigen Kindern, Pädagogen in Kindergärten, Schulen und Horte oder eine Pluralität weiterer Personengruppen durch Gespräche, Referate, Seminare oder Fortbildungskurse.

Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit als vorbeugende Maßnahme zur Unterbindung der Umschulung der Händigkeit und die Kooperation mit diversen wissenschaftlichen, politischen und erziehungswissenschaftlichen Institutionen haben einen hohen Stellenwert und gehören mit dem obengenannten zu den Pflichten dieser Beratungsstelle.

Mechanismen, wie Erfahrungsaustausch, Inspiration oder Unterstützung durch Selbsthilfevereinigungen für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder sowie deren Angehörigen, Kindergruppierungen zum Antrainieren des Schreibens mit der linken Hand und zur besseren Eingliederung in die rechtshändig orientierte Bevölkerung sind ebenfalls von großer Relevanz.

¹ vgl. Meyer, S.88
² Meyer, S.88
³vgl. ebenda

Finanziert werden die zahlreichen Bitten um Auskunft und Untersuchung durch Hilfsgelder oder Benefizveranstaltungen. Im Jahr 1985 startete die Beratungsstelle einen Aufruf zu einer Unterstützungskampagne bei publiken und ökonomischen Institutionen im gesamten Wirtschaftsraum Deutschland, um die anfallenden Kosten tragen zu können.

Mit Hilfe eines Benefizkonzertes probierte die Informationsstelle im Frühjahr 1989 erneut ihr Budget zu bereichern, doch beide Aktionen verliefen leider relativ erfolglos.

Im Laufe unserer Erforschungen zu diesem Thema versuchten wir per E- Mail Kontakt mit der Beratungsstelle aufzunehmen, um weitere Informationen, die nicht in Büchern oder Internetquellen nachzulesen waren, herauszufinden. Jedoch gab es keine Antworten auf unsere formulierten Bitten.

vgl. Sattler, „Links und Rechts…“, S. 21,305,311