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1.7. Umschulung – (12/2016)

Bis vor kurzem wurden Linkshänder auf den Gebrauch der rechten Hand umerzogen. Vor allem in den 1950er und 1960er Jahren wurde grossen Wert auf die Benutzung der rechten Hand, ungeachtet des Leidensdruckes und der Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls, welche die Umschulung mit sich brachte, gelegt.

Die Umschulung der Händigkeit greift in Gehirnablaufprozesse störend und behindernd ein und führt zu einer Überbelastung der nicht dominanten beziehungsweise zur Unterbelastung der dominanten Gehirnhälfte und zu Übertragungsschwierigkeiten im Corpus Callosum. Die Umschulung verlangt von den Linkshändern einen ca. 30 Prozent höheren Energie- beziehungsweise Kräfteeinsatz ab.

Noch heute leiden viele Betroffene unter der Umgewöhnung, die während ihrer Kindheit stattfand (Müller, A. 2001). In Deutschland wird die Umschulung heutzutage sogar als Körperstrafe angesehen (Welt am Sonntag 07.04.2002).