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1.7.1. Gründe für eine Umschulung – (12/2016)

Die Umschulung von links nach rechts könnte durch die gesellschaftliche Dominanz der Rechtshändigkeit begründet sein. Diese wäre demnach als Unterstützung und Hilfestellung für die alltäglichen Herausforderungen anzusehen.
Aus pädagogischer Sicht drängte sich nach früherer Anschauung eine Umschulung auf, da die von Linkshändern geschriebenen Texte oftmals verschmiert und unschön ausfielen.

In der Einschulungsphase kann es bei Kindern oftmals zu einer „unbewussten“ Umschulung aufgrund einer intrinsisch bedingten Motivation kommen. Die intrinsische Motivation ist die innere, aus sich selbst entstehende Motivation, zum Beispiel wenn bestimmte Tätigkeiten Spass machen oder weil sie sinnhaft, herausfordernd oder interessant sind (McClelland 1987). Linkshändige Kinder werden demnach von rechtshändigen Mitschülern beeinflusst. Sie merken, dass ihnen so das Schreiben, Malen und Schneiden weniger Probleme bereitet.

Eine Umschulung erfolgte oftmals auch aus traditionellen Gründen. Es galt früher als sehr unhöflich, die linke Hand für allgemeine Tätigkeiten zu benutzen. Religiös-ideologische Hintergründe sind heute noch Hauptgründe für Umschulungen. Die Scharia, das religiöse Gesetzbuch des Islams, schreibt den Islamisten vor, die rechte Hand für jegliche Tätigkeiten zu benutzen und bezeichnet den Umgang mit der linken Hand als schlechte Sitte.