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2.1 Genetische Linkshändigkeit – (10/2016)

Heutzutage geht man davon aus, dass die Linkshändigkeit erblich ist, aber nach „[…] keinen erkennbaren Regeln“ auftritt. Diese Form wird als die genetische beziehungsweise natürliche Linkshändigkeit bezeichnet. Dabei fanden „[…] international[e] Wissenschaftler am Wellcome Trust Centre für Humangenetik an der Universität Oxford“ heraus, dass es vermutlich ein Gen gibt, welches „[…] die Asymmetrie des Gehirns modifiziert“ und dadurch die Wahrscheinlichkeit Linkshänder zu werden erhöht wird.

⁶ Milsom, Lauren: „Ich mach das mit links!: Übungen und Tipps für linkshändige Kinder und ihre
Eltern“ / Urania Verlag / 2008 / S. 20
Ebenda / S. 20
Ebenda / S. 20

Weitere Hinweise auf die genetische Linkshändigkeit zeigt die Statistik von Dr. Chris McManus, welche besagt, dass die Wahrscheinlichkeit der Geburt eines linkshändigen Kindes größer ist, wenn einer oder sogar beide Elternteile ebenfalls Linkshänder sind. Er veröffentlichte diese Ergebnisse in seinem Buch ,Right Hand, Left Hand‘ (s. S. 122).

In genauen Zahlen dargestellt sind etwa 9,5 Prozent der Kinder von zwei rechtshändigen Eltern linkshändig und von zwei linkshändigen Eltern entspricht die Wahrscheinlichkeit sogar 26,1 Prozent, dass das Kind ein Linkshänder wird. Wenn jedoch ein Elternteil rechtshändig und der andere linkshändig ist, so beträgt die Chance auf ein linkshändiges Kind circa 19,5 Prozent.

Diese Zahl kann geringfügig höher ausfallen, wenn die Mutter Linkshänderin ist. Aufgrund dieser Ergebnisse glaubt Dr. McManus, dass es zwei genetische Muster gibt. Das eine ist das feststehende Genmuster der Rechtshändigkeit. Dabei werden die Nachkommen stets als Rechtshänder geboren. Das zweite Genmuster ist variabel und besagt, dass nach einem Prinzip des Zufalls vererbt wird und somit eine 50 prozentige Chance besteht ein linkshändiges oder rechtshändiges Kind zu bekommen.

Durch die Vererbung des zweiten Genmusters lässt sich erklären, warum die Linkshändigkeit kein vorhersagbares Merkmal ist, wie zum Beispiel die Augenfarbe, denn auch wenn beide Eltern Rechtshänder sind, kann das Kind Linkshänder sein, so wie ich es aus eigenen Erfahrungen kenne. Ich bin Linkshänderin, doch meine Eltern sind Rechtshänder.

Auch bei eineiigen Zwillingen dominiert „[…] häufig nicht die gleiche Körperseite, obwohl ihr genetischer Code identisch ist.“ ¹ Trotz dieser überschaulichen und plausiblen Theorien muss in diesem Forschungsgebiet noch einiges untersucht werden, um eine mögliche Erklärung zu finden, die auf jeden Linkshänder zu trifft und die genaue Ursache beinhaltet.²

¹ Milsom, Lauren: „Ich mach das mit links!: Übungen und Tipps für linkshändige Kinder und ihre Eltern“ / Urania Verlag / 2008 / S. 20

² Vgl. ebenda / S. 20-21