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10.3.1 Gedächtnisstörungen – (10/2014)

„In der Arbeit kommt die kleinste Aufregung, da ist das Gelernte wieder verschwunden“ (Steinkopf 2010, S. 137). Die sogenannten „ Blackouts “ (Steinkopf 2010, S. 137) sind ständige Begleiter von umgeschulten Linkshändern. Das macht sich vor allem in der Schule bemerkbar, da dort „alle drei Gedächtnisfunktionen“ (Sattler 2008, S. 56) angesprochen werden, „ das Aufnehmen, das Behalten und das Abrufen von Lerninhalten“ (Sattler 2008, S. 56).

Bei umgeschulten Linkshändern stellen diese bereits Schwierigkeiten dar. Dabei setzen die Probleme meist schon bei dem „Aufnehmen und Behalten der Lernstoffe“ (Sattler 2008, S. 56) ein. Dabei werden oft annähernd gleichklingende Wörter durcheinandergebracht oder bei gelernten Lerninhalten wesentliche Einzelheiten vergessen (vgl. Sattler 2008, S. 56).

Die größten Probleme treten „beim Abrufen der Lerninhalte“ (Sattler 2008, S. 56) auf, beispielsweise in der Schule. Das Kind weiß genau, dass es gelernt hat und es seinen Eltern zu Hause jede Frage über den Lernstoff beantworten konnte. Das Kind meldet sich im Unterricht und wird vom Lehrer aufgerufen, in dieser Situation steht das Kind unter Stress und es kommt zu einer „unerwarteten Gedächtnisstörung“ (Sattler 2008, S. 56), das heißt, dass der bemüht gelernte Stoff wie ausgelöscht ist, die Erinnerung an das Gelernte ist verschwunden.

Der Lehrer reagiert ohne Verständnis auf diese Situation, da er voraussetzt, wenn man sich meldet muss man auch etwas wissen. Das Kind steht somit noch mehr unter Stress dem Lehrer gegenüber, wie auch den Schülern (vgl. Sattler 2008, S. 56- 57). Das Kind „reagiert weiter mit Panik, Angst, Scham“ (Sattler 2008, S. 57). Laut Sattler begreift das Kind nicht, weshalb es zu diesen „ Blackouts “ (Steinkopf 2010, S. 137) kommt und „warum diese in der Schule und nicht zu Hause auftreten“ (Sattler 2008, S. 57).

Nach Sattler kann das Kind daher keine richtige Einschätzung seiner eigenen Leistungen oder Resultate bei Prüfungen abgeben, das heißt, dass es beispielsweise ein Diktat mit gutem Gefühl abgegeben hat, hat dabei aber viele Fehler übersehen. Im Gehirn wirken die Gedächtnisstörungen, laut Sattler, „wie ein unsichtbarer Wackelkontakt“ (Sattler 2008, S. 58).