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7 Glossar – (10/20003)

Androgene:                 männliche Hormone

Beidhändigkeit:        weder die eine noch die andere Hand wird bevorzugt; kann nicht durch Tests nachgewiesen werden (Selbsteinschätzung); ca. 1% der Bevölkerung

Brocasches Areal:    Sprachproduktionszentrum

Cerebrum:                  Gehirn; cerebrale Dominanz: Dominanz des Gehirns

chiasma opticum:    Bezeichnung für die Sehnervenkreuzung hinter der vorderen Schädelgrube

Demosthenes:            384-322 v.Chr.; griech. Redner und Staatsmann hat seine Sprachbehinderung (Stottern) dadurch überwunden, dass er mit Kieselsteinen im Mund die Geräusche der Meereswellen durch lautes Sprechen übertönte

Franklin:                      Benjamin (1706-1790), amerikanischer Politiker, Naturwissenschaftler und Schriftsteller, der dank seiner Verdienste um die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten und ihre Verfassung zu einem der größten Staatsmänner seines Landes zählt.

Graphologie:               wissenschaftliche Erforschung und Analyse von Handschriften, um Eigenschaften oder die gesamte Persönlichkeit des Schreibers zu beurteilen. Bei der Verbrechensbekämpfung wird die wissenschaftliche Analyse von Handschriften eingesetzt, um die Echtheit einer Unterschrift oder eines Dokuments, etwa eines Testaments oder eines Manuskripts, zu prüfen, wobei hier die Persönlichkeit des Schreibers keine Rolle spielt.

Händigkeit:                  bezeichnet bevorzugte Verwendung einer Hand und ist Ausdruck einer motorischen Dominanz im Gehirn; tritt überwiegend nur bei Menschen auf

Hemisphäre:               Großhirnhälfte

Lateralität:                   Seitigkeit; Feststellung weiterer Seitigkeiten

Füßigkeit:                     Zur Feststellung der Füßigkeit gibt es verschiedene Einzeltests, die dem Alter der Testperson entsprechend zusammengestellt werden. Zum Beispiel Abstreifen der Schuhe, auf einen Stuhl steigen, auf einem Bein hüpfen oder einen Rhythmus klopfen. Der Fuß der jeweils als erstes benutzt wird ist der Dominierende.

Ohrigkeit:                    Auch hier gibt es verschiedene Methoden zur Überprüfung. Beispielsweise kann sich die Testperson auf einen Stuhl setzten. Eine weitere Person flüstert hinter ihr etwas und das Ohr mit dem sich die Testperson zuerst dem Flüstern zuwendet ist das Dominierende. Dies geht auch einfach zum Beispiel mit dem Hören an einer Uhr oder Ähnlichem.

Äugigkeit:                    Eine Überprüfung der Äugigkeit ist zum Beispiel beim Sehen durch ein Fernrohr o.ä. möglich. Das Auge an welches das Fernrohr geführt wird ist das Dominierende.
Eine andere Testmethode ist der „Ente-Hase-Test“ (Abbildung 7-1). Man bittet die Testperson darum spontan zu sagen, was sie sieht. Personen die nun zuerst den Hasen erkennen sind Linksäuger, Personen die hingegen die Ente zu erst sehen sind Rechtsäuger.

Legasthenie:               Lese-Rechtschreib-Schwäche; Schwäche im Erlernen des Lesens und orthographischen Schreibens bei sonst normaler Begabung

Linkshändigkeit:      Bevorzugung der linken Hand

Genotypische Linkshänder: Genotypische Linkshänder werden auch als erbmäßige Linkshänder bezeichnet. Unter ihnen versteht man Personen, welche mit links schreiben und eine Vielzahl anderer Tätigkeiten ebenfalls mit links verrichten. Bei diesen Menschen wurde keine Umschulung vorgenommen.

Jedoch muss man hier noch eine Unterscheidung machen, denn es gibt genauso auch Linkshänder, welche mit der rechten Hand schreiben und trotzdem einen Großteil anderer Tätigkeiten mit links verrichten. Derartige Personen werden als „Pseudorechtshänder“ bezeichnet. Bei ihnen kommt es häufig zu Primärstörungen im Gehirn und oder durch falsche Verarbeitung der Denkleistung auch zu Sekundärstörungen.

Linkshänder die mit rechts schreiben und einen großen Teil der Tätigkeiten, welche der direkten Erziehung unterliegen ebenfalls mit der rechten Hand machen (siehe Umschulung) sind oftmals nur schwer als Linkshänder zu identifizieren. Außerdem zeigen auch sie die durch Umschulung entstandenen Primär- und Sekundärfolgen in unterschiedlicher Ausprägung.

Zwangslinkshänder: Eine Zwangslinkshändigkeit liegt lediglich dann vor, wenn eine Person ihre rechte Hand verloren hat und nur noch die linke Hand zur Verfügung bleibt. Aber auch Gehirnschläge oder Tumore in der linken Gehirnhälfte können zum Ausfall der rechten Hand führen.
Da auch hier gezwungener Maßen eine Umschulung stattfinden muss können Primär- und Sekundärfolgen auftreten.

Pathologische Linkshänder: Bei Personen mit einer pathologischen Linkshändigkeit ist die linke Gehirnhälfte schon von Geburt an krankhaft gestört.

Pseudolinkshänder: Personen, die sich von der rechten auf die linke Hand umschulen lassen werden als Pseu- dolinkshänder bezeichnet. Sie kommen sehr selten vor, doch auch bei ihnen kann es zu primären und sekundären Umschulungsfolgen kommen.

medulla: Bezeichnung für Mark (Rücken- oder Knochenmark); als medulla oblongata (Nachhirn) Übergangsstelle zwischen Gehirn und Rückenmark

Rechtshändigkeit: Bevorzugung der rechten Hand

Sovak: tschechischer Forscher, führte 1962 mit 1000 Kindern im Hinblick auf ihre Händigkeit eine Untersuchungsreihe durch

Sperry: Roger Wolcott; 1913-1994; amerikanischer Neurophysiologe, erhielt 1981 mit Hubel und Wiesel für Arbeit über Funktion der Gehirnhemisphären den Nobelpreis

Umschulung: Eine Umschulung der Händigkeit ist im Grunde nur der Versuch die Dominanz einer Hand, ja sogar einer Körperhälfte zu Unterdrücken und gleichzeitig die andere, nicht dominante, zu zwingen diese Rolle zu übernehmen. Dabei wird aber nicht die Dominanz der einen Gehirnhälfte verändert, sondern einfach nur die andere Überbelastet. Wie dieser Vorgang ganz genau abläuft ist bei jedem Umgeschulten verschieden, weshalb der Begriff Umschulung auch sehr weitreichend und schwer zu spezifizieren ist. Es zeigt sich aber bei allen Formen dieses Vorgangs immer wieder das dieser nicht nur weitreichende motorische, das heißt körperliche, sondern auch psychische, also geistige, Veränderungen nach sich zieht. Deshalb wollen wir in diesem Kapitel auf die verschiedenen Ursachen, Vorgehensweisen und Folgen von Umschulungen der Händigkeit eingehen.