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3.2.3 Umschulungsalter und Umschulungsgrad – (10/2003)

Je länger ein Kind das Malen oder ähnliche Tätigkeiten mit links ausgeübt hat, desto erfolgsversprechender ist eine Rückschulung, da bestimmte Abläufe schon teilweise automatisiert sind. Außerdem hat das Kind noch bessere Erinnerung an die Umschulung, und kann sich mit dieser somit besser auseinandersetzen.

Bei diesem Auseinandersetzungsprozess kann dann besser eingesehen werden, dass mit der Umschulung ein Fehler begangen wurde. Zudem kann man ihnen besser erklären, dass Bezugspersonen aufgrund falscher Informationen Fehler begangen haben. Wenn die Umschulung hingegen in sehr frühem Kindesalter begonnen hat, sind weder feinmotorische Tätigkeiten mit der eigentlich dominanten Hand geübt wurden, noch können sich die betroffenen Kinder klar mit dem Thema auseinandersetzen. Sie können sich oft nicht mehr an die Zeit vor der Umschulung erinnern und halten sich selbst schon als Rechtshänder. In diesen Fällen muss eine sowohl psychische Therapie, als auch eine Ergotherapie erfolgen.

Ein anderes Problem tritt bei der Rückschulung erwachsener Menschen auf, denn hier muss ein bereits fest eingegliedertes und als wahr angenommenes System im Denken überwunden werden. Wie dieser Prozess gelingt, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, ob die Rückschulung zum Erfolg führt. Er muss es zum Ziel haben, der angeborenen dominanten Händigkeit wieder Geltung zu verschaffen.