Geschickte Hände, wacher Verstand
Feinmotorik spielerisch entwickeln
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die Handgeschicklichkeit des Kindes
Der Zusammenhang zwischen Handeln, „Be-Greifen“ und Intelligenz Die Sinnessysteme Die Grundlagen der Bewegungs- und Sinnesentwicklung Handgeschicklichkeit und Körperbewegung Handgeschicklichkeit und Sprache
Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit
Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit bei Kindern von 0 – 7 Jahren Die durchschnittliche feinmotorische Entwicklung des Kindes Teilaspekte der Handgeschicklichkeit Die Kraftdosierung/die Hand- und Fingerkraft Die Beweglichkeit des Schulter-, Ellbogen- und Handgelenks Die Beweglichkeit der Fingergelenke Die Zielgenauigkeit/die Auge-Hand-Koordination Die Hand-Hand-Koordination Die Handdominanz Die Eigenwahrnehmung/der Bewegungs- und Tastsinn Die Hand- und Fingergeschicklichkeit Wie Sie die Handgeschicklichkeit fördern können
Rechts- oder Linkshänder?
Die Händigkeit des Kindes Der Linkshänder
Die Malentwicklung des Kindes von 0 – 7 Jahren
Malen ist wichtig! Die altersgemäße Entwicklung des Malens
Die Schulfähigkeit
Voraussetzungen für die spätere Schulfähigkeit Schulreif mit 6 oder 7 Jahren? Körperliche Voraussetzungen Sprachliche und kognitive Voraussetzungen Soziale Voraussetzungen und Motivation Grundlagen der Schreibbewegung
Was tun, wenn therapeutische Hilfe erforderlich ist?
Auffälligkeiten erkennen Die richtige Therapie Was Eltern tun können
Anhang
Adressen und Bezugsquellen Literaturverzeichnis
Klappentext
Greifen heißt „Be-greifen“! Längst ist bekannt: Die Feinmotorik ist der Schlüssel zur Entwicklung intellektueller Fähigkeiten. Eltern und Erzieher können die Intelligenz ihres Kindes zwischen 0 und 7 Jahren kaum wirksamer fördern als durch ein umfassendes Training der Handgeschicklichkeit, das allen Spaß macht. Gerade das aber wird heute bei allzu vielen Kindern vernachlässigt. Die Folgen sind schwerwiegend und reichen bis zur Rechenschwäche und anderen Teilleistungsstörungen.
Wie und wo Sie damit anfangen sollten und worauf es ankommt, erklärt Ihnen das umfassende Förderprogramm in diesem Ratgeber, der aus langjähriger Praxis entstand.
Leseprobe
Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit bei Kindern von 0 – 7 Jahren
Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit verläuft parallel zur Gesamtentwicklung und der Entwicklung von der Grob- zur Feinmotorik. Nur wenn die gesamtkörperliche geistige und seelische Entwicklung ungestört verläuft, kann das Kind eine gute Handgeschicklichkeit erlangen. Wenn ein Kind durch häufige Krankheit, durch seelische Belastungen in der Familie, durch Vernachlässigung oder eine wenig anregende Umgebung beeinträchtigt ist, zeigt sich dies oft in einer verminderten Handgeschicklichkeit. Im Folgenden soll die durchschnittliche feinmotorische Entwicklung dargestellt werden, die Kinder in unserer oder einer ähnlichen Kultur durchlaufen können. Anhand von altersentsprechenden Fähigkeiten ist es Ihnen somit möglich, den Entwicklungsstand Ihres Kindes festzustellen. Allerdings darf nicht von einer bestimmten Fertigkeit, einer isolierten Fähigkeit und einem bestimmten Mal- oder Bastelprodukt des Kindes auf dessen feinmotorischen Entwicklungsstand geschlossen werden. Es kommt vielmehr darauf an, die Qualität der gesamten Handgeschicklichkeit zu beurteilen. Am Beispiel von Franz wird ersichtlich, wie eine oberflächliche Betrachtung zu falschen Rückschlüssen führen kann:
Der 6-jährige Franz hält aufgrund einer zu niedrigen Muskelspannung (Muskeltonus) den Stift verkrampft und mit mehreren Stützfingern. Weil es ihn sehr anstrengt, vermeidet er im Kindergarten und zu Hause das Malen weitgehend. Franz ist ein kooperatives, konzentriertes und an vielem interessiertes Kind mit guter Beobachtungsgabe. Obwohl er große Schwierigkeiten hat, den Stift zu halten, malt er auf Aufforderung mit großer Anstrengung recht exakt eine schematische Zeichnung ab. Betrachtet man lediglich die Zeichnung, erscheint Franz feinmotorisch als unauffällig und bekommt keine Förderung. Tatsächlich aber treten beim Schreibenlernen in der Schule massive Schwierigkeiten auf: Franz hat zu wenig Kraft, um ausdauernd und im geforderten Tempo im Schreibunterricht mitzukommen. Beim Erlernen der Schreibschrift hat er erhebliche Probleme, weil seine Stifthaltung mit mehreren Stützfingern die feinen, wechselnden Bewegungen, die für die Schreibschrift erforderlich sind, erschwert. Franz ist also dringend therapiebedürftig.