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6.3.1 Haushalt – (12/2015)

Schon bei der genauen Betrachtung einiger Haushaltsgegenstände werden diverse Probleme deutlich. Hierbei wird der linkshändige Erwachsene besonders im Küchenbereich vor täglich neue Herausforderungen gestellt. Bei einem handelsüblichen Spülbecken beispielsweise wird entsprechend der Norm von rechts nach links gearbeitet (Meyer, 2008, S. 55).
Aus dieser Tatsache ergibt sich für den linkshändig veranlagten Menschen jedoch eine erhebliche Beeinträchtigung im fließenden Bewegungsablauf. Im Gegensatz zu Rechtshändern halten Linkshänder die Spülbürste in der linken, geschickteren Hand, um das Geschirr, welches währenddessen von der rechten Hand gehalten wird, präzise reinigen zu können.

Um das gereinigte Geschirr nun aber auf der vorgesehenen Fläche abstellen zu können, ist ein Übergreifen nach links erforderlich (www.linkshaender-beratung-muenster.de, Wüstefeld). Um diesen Vorgang zu erleichtern, sollte das Spülbecken eines Linkshänders gespiegelt zur Norm aufgebaut werden (Abb. 13). So wird die Arbeitsrichtung verändert, wodurch ein Übergreifen entfällt (Meyer, 2008, S. 55). Eine weitere Herausforderung im täglichen Leben ist das Schneiden von Brot mit einem Brotmesser.

Handelsübliche Messer sind für den Gebrauch mit der rechten Hand geschaffen und somit rechtsseitig angeschliffen. Schneidet ein Linkshänder mit einem solchen Messer Brot, so wird das Resultat stets eine ungleichmäßige Brotscheibe sein, welche oben meist dicker ist als unten. Abhilfe schaffen hier Messer mit symmetrischem Anschliff beziehungsweise linksseitig angeschliffene Messer (Abb. 14), durch welche ein präzises Schneiden gelingt und auch die Verletzungsgefahr gemindert wird. (Weber, 2003, S. 68 f.).

Gleiches gilt für das Schälen von Gemüse mit einem Sparschäler. Linkshänder sind nur dann in der Lage mit einem gewöhnlichen Sparschäler zu arbeiten, wenn sie die Bewegungsrichtung umkehren. Der Schäler muss demzufolge nicht in Richtung des eigenen Körpers, sondern vom Körper weg bewegt werden, was sich jedoch als unvorteilhaft erweist.

Eine bessere Lösung sind auch hier Modelle für Linkshänder oder symmetrische Ausführungen, mit welchen sowohl Links- als auch Rechtshänder ohne Probleme umgehen können (Weber, 2003, S. 69 f.). Auf eine weitere Herausforderung stößt der linkshändig veranlagte Mensch beim Öffnen von Dosen. Ein herkömmlicher Dosenöffner wird vom Rechtshänder mit der linken Hand am rechten Dosenrand gehalten, denn so kann die Schraube bequem mit der rechten Hand gedreht werden, wodurch die Dose geöffnet wird.

Der Linkshänder jedoch müsste den Öffner mit der rechten Hand am rechten Rand der Dose halten, um nach einem nun nötigen Übergreifen mit der dominanten linken Hand die rechtsseitig befestigte Schraube zu drehen. Das Übergreifen nach rechts verursacht jedoch bei der Drehung der Schraube eine unvorteilhafte Bewegung des linken Handgelenkes, was das Öffnen der Dose kaum möglich macht (www.lieb-links.com, Schmidt).

Abhilfe schaffen hier spezielle Dosenöffner für Linkshänder oder auch Beidhandmodelle, bei welchen die Schraube oberhalb des Dosendeckels angebracht ist (Abb. 15). Beide Ausführungen ermöglichen es durch ihren speziellen Aufbau, Dosen ohne Übergreifen zu öffnen (Weber, 2003, S. 69). Ein ähnliches Problem stellt das Öffnen von Weinflaschen dar.

Bei einem Korkenzieher erfolgt die Kraftübertragung durch den Daumen der führenden Hand, wodurch schließlich auch die Bewegungsrichtung bestimmt wird. Der rechtshändig veranlagte Mensch hält den Korkenzieher in der rechten Hand. Demzufolge übernimmt der rechte Daumen die Kraftübertragung und es erfolgt eine Drehbewegung des Handgelenkes nach rechts. Aufgrund dessen verläuft die Windung eines handelsüblichen Korkenziehers rechtsherum. Beim Linkshänder ist dies umgekehrt.

Durch die dominante linke Hand wird eine Linksdrehung des Handgelenkes verursacht, was bedeutet, dass die rechtsläufige Windung des Korkenziehers in die für ihn falsche Richtung verläuft. Um den Korkenzieher dennoch in den Korken zu drehen, muss der Linkshänder also die Bewegungsrichtung seines Handgelenkes umkehren, was jedoch die Kraftübertragung negativ beeinflusst und das Öffnen der Weinflasche somit zur Herausforderung werden lässt (www.derlinkshaender.de, Link).

Eine Alternative ist ein Korkenzieher für Linkshänder, welcher über eine linksläufige Windung verfügt (Weber, 2003, S. 70) (Abb. 16). Eine weitere Herausforderung für linkshändig veranlagte Menschen sind Schöpflöffel mit Ausguss. Bei handelsüblichen Modellen befindet sich der Ausguss auf der linken Seite. So kann der Rechtshänder den Schöpflöffel in der rechten Hand halten und durch eine leichte Drehung des Handgelenkes nach links ausgießen.

Der Linkshänder allerdings muss seiner natürlich veranlagten Bewegungsrichtung entgegenarbeiten. Da er den Schöpflöffel in der linken Hand hält, ist zum Ausgießen eine unvorteilhafte Drehung des Handgelenkes nach links erforderlich, was sich als äußerst umständlich erweist. Abhilfe schaffen hier Modelle für Linkshänder mit Ausguss auf der rechten Seite (Abb. 17) oder auch Schöpflöffel mit Ausguss auf beiden Seiten (Abb. 18), die sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet sind (www.linkshaender.de, Link).