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3.1 Genetische/ natürliche Linkshändigkeit – (12/2015)

Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass das Phänomen der Linkshändigkeit genetisch bedingt ist. So stießen beispielsweise einige Wissenschaftler am „[…] Wellcome Trust Centre für Humangenetik an der Universität von Oxford […]“ (Milsom, 2009, S. 20) durch viele Untersuchungen auf ein Gen, von dem sie glauben, „[…] dass es die Asymmetrie des Gehirns modifiziert“ (Milsom, 2009, S. 20).

Dieses Gen kann somit die Chance erhöhen eine Linkshändigkeit festzustellen (Milsom, 2009, S. 20). Auch eine Statistik von Dr. Chris McManus – ebenfalls an der Universität von Oxford – gibt Indizien für eine auf natürlichem Weg erworbene Linkshändigkeit. Diese Statistik veröffentlichte er in seinem Buch ‚Right Hand, Left Hand‘ (2003). Sie besagt, dass bei zwei linkshändigen Elternteilen circa 26 Prozent der Kinder linkshändig sind und die Wahrscheinlichkeit, ein linkshändiges Kind zu bekommen, bei ungefähr 26,1 Prozent liegt.

Sind beide Elternteile rechtshändig, so ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer. In diesem Fall sind nur etwa neun Prozent der Kinder linkshändig und auch die Chance, ein linkshändiges Kind zu bekommen, liegt bei nur etwa 9,5 Prozent.

Ist jedoch ein Elternteil rechtshändig und ein Elternteil linkshändig, sind circa 19 Prozent der Kinder linkshändig und es besteht eine 19,5 prozentige Wahrscheinlichkeit, ein linkshändiges Kind zu bekommen (Milsom, 2009, S. 20). Aufgrund dieser Angaben und Ergebnisse vermutet Dr. Chris McManus, dass es zwei verschiedene Genmuster gibt, die vererbt werden können. Zum einen ist dies das „genetische Muster für die Rechtshändigkeit“ (Milsom, 2009, S. 20).

Wird dieses Muster weiter vererbt, werden die Nachkommen stets rechtshändig. Das zweite Muster ist das „variable[…] Genmuster“ (Milsom, 2009, S. 20). Bei einer Vererbung dieses Genmusters werden die Nachkommen nach Zufallsprinzip als Rechts- oder Linkshänder geboren. Es besteht also eine 50 prozentige Chance, ein linkshändiges Kind zu bekommen, wenn letzteres Genmuster vererbt wird.

Diese Vermutung würde nicht nur die oben genannte Statistik erklären, sondern auch das Phänomen, dass in einigen Familien, in welchen beide Elternteile Rechtshänder sind, sowohl rechts- als auch linkshändige Kinder geboren werden. Somit entsteht die Linkshändigkeit ganz zufällig und ist nicht vorhersagbar, wie beispielsweise die Augen- oder Haarfarbe eines Kindes (Milsom, 2009, S. 20 f.).

Aufgrund der vielen verschiedenen Erklärungen und Möglichkeiten ist es schwierig, das Phänomen der Linkshändigkeit genau zu begründen. Die Experimente und Untersuchungen, die durchgeführt wurden, um die Linkshändigkeit genetisch zu begründen und die Vermutungen, welche daraus geschlussfolgert wurden, sind lediglich eine von vielen Möglichkeiten, die Linkshändigkeit zu erklären und treffen somit nicht auf jeden einzelnen Linkshänder zu.