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1.5.1. Die Dominanz einer Hand – (12/2016)

Die Händigkeit ist Ausdruck einer motorischen Dominanz im menschlichen Gehirn. Die linke und die rechte Gehirnhemisphäre sind kontralateral³ organisiert, d.h. sie bearbeiten Informationen der jeweils gegenüberliegenden Körperhälfte, sind aber auch im ständigen Informationsaustausch untereinander. Die beiden Hirnhälften sind durch einen Balken (Corpus Callosum) miteinander verbunden.

Für die Benützung der rechten Hand wird die linke Gehirnhälfte und analog dazu, wird für den Gebrauch der linken Hand die rechte Gehirnhälfte aktiviert. Die Verbindung der beiden Gehirnhälften ist bei Linkshändern ausgeprägter als bei Rechtshändern. Linkshänder haben im Alltag häufig auch die rechte Hand zu benutzen, deren Einsatz für die Anpassung an die „rechtseingestellte Welt“ vorausgesetzt wird.

Der häufige Gebrauch der nicht dominanten Hand bewirkt eine Aktivierung der linken Hirnhälfte und führt dadurch zu einer Verdickung des Corpus Callosum. Während Rechtshänder bis zu 95 Prozent mit der linken Hirnhälfte arbeiten, sind beim Linkshänder beim Sprechen beide Hirnhälften aktiv. Dies erklärt bei Linkshändern unter anderem die Merkfähigkeit und die Fähigkeit Sprachen zu lernen (Sattler, J.B. 2013).

³ lat.: entgegengesetzt