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1.7.3 Folgen – (12/2016)

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, welche Folgen eine Umschulung mit sich bringen könnte.
Beim Schreiben finden in unserem Gehirn komplexe Vorgänge statt: Feinmotorik, Sprache, bildliche Vorstellung des Buchstabens und des Ablaufes der Buchstabenfolge sowie gleichzeitig verlaufende Gedankenketten, Assoziationen, bildhafte Vorstellungen, Erinnerung und das Abrufen von Lerninhalten sind Teil der Aufgaben des Gehirns beim Schreibvorgang.

Kaum eine andere menschliche Tätigkeit erfordert die Aktivität so vieler Gehirnfunktionen. Es erstaunt daher nicht, dass eine falsche Belastung der Gehirnhälften massive Störungen hervorrufen kann. Die Benutzung der nicht dominanten Hand stört den natürlichen, zerebralen Ablauf im menschlichen Gehirn und fordert den Betroffenen zusätzlich, indem er weitaus mehr Kraft und Konzentration für eine Tätigkeit aufwenden muss. Dies führt zu komplexen Funktionsstörungen, Hemmungen, Blockaden und Überbelastungen des Gehirns.

Primärfolgen

  • Gedächtnisstörungen ( beim Abrufen des Lernvorgangs)
  • Konzentrationsstörungen ( schnelle Ermüdbarkeit)
  • Legasthenische Probleme
  • Raum- Lage- Labilität
  • Feinmotorische Störungen
  • Sprachstörungen

Die Primärfolgen können sich weiter auswirken. Somit entstehen Sekundärfolgen:

  • Minderwertigkeitskomplexe
  • Unsicherheit
  • Zurückgezogenheit
  • Überkompensation durch erhöhten Leistungseinsatz
  • Trotzhaltungen, Widerspruchsgeist, Imponier- und Provokationsgehabe
  • Unterschiedlich ausgeprägte Verhaltensstörungen
  • Bettnässen und Nagelkauen
  • Emotionale Probleme bis ins Erwachsenenalter mit neurotischen und/oder psychosomatischen Symptomen
  • Störungen im Persönlichkeitsbild

Die Primär- sowie die Sekundärfolgen können sich auch ohne Umschulung äussern. Durch den Handwechsel werden diese Folgen jedoch verstärkt.
(Sattler, J.B 2013, Der Knoten im Gehirn. S. 49.)