Pages Menu
Categories Menu

7 Fazit – (10/2014)

Die vorausgegangenen Ausführungen zeigen auf, dass die Linkshändigkeit kein Minderheitenphänomen sondern vielmehr eine nicht erkannte Normalität ist. Die genetische Verteilung der Links – und Rechtshänder in der Gesellschaft hält sich die Waage. Dieses Gleichgewicht ist im Laufe der Geschichte durch die Abwertung der linken Seite zugunsten der Rechtshänder verschoben worden.

Zurückzuführen ist diese Entwicklung ebenfalls auf die erzwungene Umschulung zahlreicher Linkshänder auf die rechte Hand, welche trotz steigender Akzeptanz und besserer Aufklärung gegenüber dieser Thematik auch heute noch Anwendung findet.

Es ist ausdrücklich zu betonen, dass eine Umerziehung der Händigkeit nicht nur eine Auswirkung auf die jeweilige Schreibhand hat, sondern einen massiven Eingriff in die Verarbeitungsprozesse des Gehirns darstellt und somit zur Entstehung vieler psychischer und physischer Schäden beitragen kann. Dies beeinträchtigt nicht selten die reibungslose Entwicklung eines Menschen.

Das Bewusstsein für die richtige Erkennung der Händigkeit einer Person ist im Laufe der letzten 3 Jahrzehnte gewachsen, wodurch der Anteil der aktiven Linkshänder in der Gesellschaft ansteigt. Dieser Prozess vollzieht sich jedoch sehr langsam.

Eine entscheidende Ursache dafür ist, dass in der Ausbildung von Erziehern, Grundschullehrern und Ärzten, Wissen nicht ausreichend über diese komplexe und wichtige Problematik vermittelt wird. Hierauf sollte ein größeres Augenmerk gerichtet werden, um einen Strukturwandel zu ermöglichen, da diese Thematik von großer gesellschaftlicher Relevanz ist. Es ist daher zwingend notwendig, dass die Aufklärung darüber in alle Gesellschaftsschichten getragen wird, um den Weg für die nötige Gleichstellung der Linkshänder zu ebnen.