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4.4.4.1 Die Primärfolgen der Umschulung – (11/2011)

Die Umerziehung der Händigkeit beeinträchtigt und blockiert die Gehirnablaufprozesse. Um seine Intelligenz zu nutzen, muss ein umgeschulter Mensch weit mehr Kräfte nutzen als ein unbeeinträchtigter Mensch, der nicht von den Folgen der Umschulung betroffen ist.

Das Gedächtnis ist sehr häufig von der Umschulung betroffen. Unerwartete Blackouts treten besonders gehäuft beim Abfragen von Lernstoff auf. Lerninhalte, die bereits daheim geübt und wiederholt wurden, können plötzlich nicht mehr angewendet werden. Werden schlechte Noten geschrieben, haben die Kinder oder die Eltern, sogar die Lehrer oft keine Erklärung dafür.

Desweitern können Konzentrationsstörungen das Kind belasten. Dies äußert sich, wenn es beginnt, im Unterricht träumend aus dem Fenster zu schauen oder wenn es in den eigenen Gedanken versinkt. Die Ursache für dieses Verhalten ist, dass es dem Unterrichtsgeschehen nicht mehr folgen kann.

Ist das Kind schlecht gelaunt, zeigt sich der Schlusspunkt der Konzentrationsfähigkeit auf eine sehr markante Art und Weise: Es beginnt, das Unterrichtsgeschehen zu stören. Zum Beispiel kippelt es mit dem Stuhl, beginnt mit dem Nachbarn zu reden, muss außergewöhnlich oft auf die Toilette oder sucht einen anderen Weg sich zu bewegen.

Auch legasthene Probleme beim Lesen und Schreiben können auftreten. Dazu zählen unspezifische Rechtschreibfehler (siehe Abbildung 17, Seite 57), seitenverkehrte Schreiben von Ziffern und Buchstaben (siehe Abbildung 18, Seite 58), das Umstellen von zweistelligen Zahlen und allgemeine Probleme mit der Rechtschreibung.

Ein umgeschulter Linkshänder leidet oft nicht am kompletten Ausmaß dieser Krankheit, sondern kämpft mit einzelnen Aspekten der Legasthenie.

Weitere Schwierigkeiten bereitet umgeschulten Menschen die Raum-Lage-Labilität. Oft gelingen bis ins Erwachsenenalter die Unterscheidung von Rechts und Links oft nur mühevoll. Ebenfalls gilt dies für Sprachstörungen wie Stammeln und Stottern.

Feinmotorische Schwierigkeiten treten häufig beim Gebrauch der nicht dominanten Hand auf, da die Hand dem Ausmaß an Belastung nicht gewachsen ist.

Leidet ein umgeschulter Mensch unter einem oder unter mehreren dieser Probleme, hat dies auch große Konsequenzen für seinen seelischen Zustand. Aufgrund dessen, wie gut oder schlecht ein umgepolter Linkshänder mit diesen Probleme zurecht kommt, werden auch die Sekundärfolgen der Umschulung geringfügig oder eben auch deutlich sichtbar.