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2.3.2 Hormon-Testosteron-Theorie – (10/2010)

Der Neurologe Norman Geschwind stellte die Theorie auf, dass das männliche Sexualhormon Testosteron die Ursache für die Präferenz der linken Körperseite sei. Ihm zufolge hemmt eine erhöhte Konzentration des Hormons im Mutterleib das Wachstum der linken Hirnhälfte.

Dadurch nimmt die sich normalerweise später entwickelnde rechte Hemisphäre die dominante Rolle ein und die Linkshändigkeit der betroffenen Person manifestiert sich. Als interessanter Nebeneffekt lässt sich mit dieser Theorie auch die etwas größere Anzahl an Linkshändern unter Männern erklären: Männliche Embryonen produzieren ihr Testosteron selber und kommen pränatal mit deutlich mehr davon in Kontakt als weibliche, die nur sehr wenig Testosteron von ihrer Mutter erhalten. (vgl. [11], S. 179ff.)

Völlig gleich, ob diese Theorie der Wahrheit entspricht oder nicht: Die Händigkeit steht bereits bei der Geburt eines Menschen unwiderruflich fest. Eine Umschulung auf die andere Hand ist somit ein widernatürlicher Akt der zwanghaften Anpassung an gesellschaftliche Normen und kann fatale Folgen für den Betroffenen haben, wie Caroline im nächsten Kapitel darlegen wird.