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2.Die Forschung – (09/2023)

Linkshänder gibt es schon so lange wie es Menschen gibt. Die ersten Anzeichen, dafür waren Werkzeuge der Steinzeit, welche bereits vor mehr als 200.000 Jahren hergestellt wurden. Archäologen haben durch deren Untersuchung die Behauptung aufgestellt, dass es genauso viele Linkshänder wie Rechtshänder gibt.

Diese Verteilung wurde im 19. Jahrhundert von drei Wissenschaftlern erforscht. Der erste war Gabriel de Mortillet. Er hat sich die Werkzeuge der vorgeschichtlichen Menschen angeschaut und diese gezählt, also wie viele von diesen für Linkshänder und wie viele  für Rechtshänder sind. Seiner Ansicht nach gibt es fast doppelt so viele Linkshänder wie Rechtshänder. Nach weiteren Forschungsergebnissen hat Mortillet seine These von fast doppelt so vielen Linkshändern zu ungefähr gleich vielen korrigiert.

Ein weiterer Forscher mit dem Namen Paul Sarasin hat diese Auffassung mit seinen Untersuchungen bestätigt. Das Werkzeug, auf das er sich spezialisiert hat, ist der Keil1.

Es gibt eine These, dass man durch das Betrachten von Pavianschädeln, welche älter sind als die Werkzeuge, ebenso heraus finden kann, wie lange es die Linkshändigkeit gibt. Denn bei diesen Schädeln wurden Löcher gefunden, die darauf hinweisen, dass die Vorfahren der Menschen mit einer Art Knüppel oder einem Knochen auf diesen eingeschlagen haben. Diese Löcher wurden meistens auf der linken Seite des Schädels entdeckt, was bedeuten kann, dass ein Lebewesen mit der rechten Hand auf diesen Pavian eingeschlagen hat. Dies ist aber keine ausschlaggebende Theorie wie lange es schon Linkshänder gibt2. Die nächste hat was mit Höhlenmalereien zu tun. Menschen und ihre Vorfahren haben Malereien genutzt, um entweder ihre Nachfahren zu warnen oder zu helfen, sie haben sie aber auch zur Kommunikation genutzt. Wissenschaftlern haben versucht aus den Zeichnungen von Tieren heraus zu lesen ob sie von einem Rechts- oder einem Linkshänder gezeichnet wurden. Denn nach diesen Wissenschaftlern zeichnen Linkshänder lieber Tiere, dessen Profil nach rechts gedreht ist3. Nur hat diese Aussage keinen festen Grund und wurde deswegen nie weitergeführt. In den Grotten von Altamira, Lascaux und Niaux sind zwischen den tausenden Wandmalereien auch

Hände abgebildet. Diese haben die Menschen damals wahrscheinlich so gemalt, indem sie eine Hand flach auf die Wand gelegt und mit der anderen diese dann umrandet haben. Die meisten Umrisse sind von der linken Hand, was bedeutet, dass sie mit der rechten Hand gezeichnet wurden. Dies deutet darauf hin, dass es damals mehr Rechts- als Linkshänder gab4. Aber das ist nur eine Vermutung, genauso könnten damals einfach mehr Rechtshänder bei der Zeichnung geholfen haben als Linkshänder. Im Allgemeinen kann man sagen, dass es Links- und Rechtshänder so lange gibt wie es Menschen und ihre Vorfahren gibt.

In diesem Teil der Arbeit wird über die Forschung des Gehirns geschrieben und wie die Linkshändigkeit entsteht. Dabei wird auf die Zeit um 1980 bis ins 21. Jahrhundert eingegangen, um zu zeigen, wie sich die Forschung verbessert und entwickelt hat. Die Forschung der 1980er Jahre wird das erste Thema sein. Danach geht es um das 21. Jahrhundert und wie der Stand der Forschung heute ist.

  1. Vgl. Das kleine Buch für Linkshänder. J. P. Wiborg. 1988. S. 8-9 ↩︎
  2. Vgl. Linkshänder Geschichte, Geschick, Begabung. R. Smits. 1994. S. 124 ↩︎
  3. Vgl. Das kleine Buch für Linkshänder. 1988. S. 10 ↩︎
  4. Vgl. Linkshänder Geschichte, Geschick, Begabung. 1994. S. 124 ↩︎