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2.4 Mythen und Legenden über Linkshänder – (11/2011)

Unter Mythen verstehen wir Geschichten, die tief verzweigte Fragen eines Menschen auf den Punkt bringen. Mythen zum Teil belegte Geschichten, die Menschen gerne glauben.¹
Doch im Gegensatz zu Mythen sind Legenden Erzählungen, mit religiösem Inhalt und märchenhaften Zügen, die trotzdem wahren Grundgedanken besitzen. Über Linkshänder existieren jedoch mehr Mythen, deshalb werden sie häufig wissenschaftlichen Theorien gegenübergestellt, um widerlegt oder bestätigt zu werden.

„Linkshänder sind kreativer“ oder „Linkshändigkeit ist vererbbar“ sowie „Linkshänder sind anfälliger für Krankheiten“² der „Linkshänder sind begabter“. Mythen, die jeder schon einmal gehört hat. Sie sind oft dafür verantwortlich, dass Vorurteile entstehen. Durch wissenschaftliche Theorien versucht man jedoch, diese zu widerlegen oder zu bestätigen.

Wir haben schon viele positive als auch negative Mythen über Linkshänder gehört. Deswegen ist eine häufige Empfehlung von verschiedenen Autoren: „Eine Beseitigung der Vorurteile gegenüber der Linkshändigkeit und dem Linkshänder wird nur dann möglich sein, wenn durch eingehende wissenschaftliche Untersuchungen beweisen werden kann, dass diese Vorurteile falsch sind.“³

1. „Unter Begabten, finden wir Prozentual mehr Linkshänder als in der Gesamtbevölkerung.“
Wie zum Beispiel Musiker wie Ludwig van Beethoven, Bob Dylan oder Kurt Cobain. Es soll jedoch genauso viele unter Minderbegabten geben. Eine weitere Feststellung war, dass vor allem behinderte Kinder oft linkshändig sind. Doch Forschungen schlossen aus, dass Linkshändigkeit eine Folge on Erkrankungen ist.

2. „Unter Zwillingen gibt es mehr Linkshänder.“
Es wurde festgestellt, dass mehr Linkshänder unter Zwillingsgeschwistern existieren als unter normalen Geschwistern. Ebenso sagt man, dass Linkshänder eher Zwillinge auf die Welt bringen. Die heutigen Forschungen, konnten jedoch den Menschen noch keine genaueren Informationen dazu liefern.

3. „Unter Rechtsanwälten, Architekten und Künstlern gibt es besonders viele Linkshänder.“
Durch die rechte Hirndominanz bei Linkshändern kommt es dazu, dass zum Beispiel bei Künstlern das räumliche Vorstellungsvermögen oder das Erkennen von Farben so ausgeprägt ist, dass es für Sie zum Vorteil wird.

Bei den Rechtshändern konnte auf diese Art jedoch keine Erklärung abgegeben werden. Rechtsanwälten wird in unserer Gesellschaft die Fähigkeit des rationalen Denkens nachgesagt. Dennoch konnten wir keine genauen Quellen die sich mit diesem Mythos beschäftigen finden.

¹ vgl. http://www.schulnote.de
² vgl. http://www.fuersie.de/artikel/linkshaender-11-fakten
³ Rett/ Kohlmann & Strauch, S. 8
vgl. Olsson & Rett, S 17f
vgl. Smits, S. 183
vgl. http://www.linkshaenderseite.de/allgemei.html

4. „Linkshänder sind häufiger Vegetarier als Rechtshänder.“
Dies ist leider ein Erzählung die anscheinend nur auf Vorurteilen basiert, da keine Quellen dazu aufzufinden waren.

5. „Linkshänder sind beim Tippen von Texten auf Schreibmaschinen- und Computertastaturen schneller als Rechtshänder.“
Behauptet wird, dass der Grund darin liegt, das Linkshänder Vorteile haben da die häufigst genutzten Buchstaben A,E,R,S und T auf der linken Seite der Tastatur liegen. Weitere Begründungen für diesen Mythos konnten nicht genannt werden, da die Vorteile der kausalen Verknüpfung wahrscheinlich die einzigsten Gründe für diesen sind.

6. „Linkshänder können besser Spiegelschrift schreiben.“
Bei der Spiegelschrift muss mit dem Begriff an der rechten Seite des Blattes begonnen werden. Es (siehe Abbildung 4, Seite 51) sollen nicht nur die Buchstaben sondern das komplette Wort verkehrt herum geschrieben werden. Man ging davon aus das Linkshänder die umgeschult wurden, die Fähigkeit in besaßen, in Spiegelschrift zu schreiben. Da es ihnen gelingt, ohne Probleme und weiteres Nachdenken, Texte in Spiegelschrift nieder zu schreiben. Was jedoch seltsam erscheint ist das ihnen es jedoch schwer fällt ihre Spiegelschrift zu lesen.

Manchen Menschen können sogar von der Mitte der Zeile, mit der linken Hand Spiegelschrift nach links schreiben und mit der rechten Worte mit normaler Schrift formulieren. Den Mythos der Spiegelschrift nannte man auch „Leonardo- Phänomen. Leonardo da Vinci (siehe Abbildung 5, Seite 51) war Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph der Hochrenaissance.

Er schrieb seine technischen, wissenschaftlichen und anatomischen Studien alle in Spiegelschrift (siehe Abbildung 6, Seite 52). Es wird vermutet, dass da Vinci selbst ein umgeschulter Linkshänder gewesen sein konnte.

Zu dem Phänomen der Spiegelschrift gibt es nicht all zu vielen Informationen zu finden. Bei dieser Thematik basiert alles auf Hypothesen über das lokalistische Sprachzentrum oder der Spieglung von Steuerbefehlen, welche in die noch nicht dominierende Gehirnhälfte geleitet wird.

Der Arzt und Neurologe Manfred P. Heuser stellte dazu fest: „Da die Fähigkeit zum Spiegelschriftlichen Mitschrieben auf der Gegenseite nicht trainiert werden muss, wird die hierfür zuständige Heimsphäre automatisch, allerdings spiegelbildlich und mit entsprechender Latenzverzögerung, informiert“, ebenso sagt er: „ Als anatomische Variante gibt es das Phänomen der nicht unterdrückbaren „simultanen“ contralateralen spiegelbildlichen Mitbewegung (Synkinesien) der Hände und Füße.“

Durch Untersuchungen und Befragungen versuchte man heraus zu finden, ob dieses Phänomen lediglich bei umgeschulten Linkshändern auftritt oder auch Linkshändige Menschen die nicht umgeschult wurden in der Lage sind, ohne Probleme in Spiegelschrift zu schreiben.
Die Ergebnisse besagten, dass das Phänomen tatsächlich nur bevorzugt bei umgeschulten Linkshänder auftritt und nur selten bei Rechtshändern oder umgeschulten linkshändigen Menschen.

vgl. http://www.linkshaenderseite.de/allgemei.html
vgl. http://www.falter.at
vgl. http://www.linkshaender-beratung.de

Ein weiterer Fakt der in den Raum geschmissen wurde ist das umgeschulte Linkshänder nach ihrer Rückumschulung im Normalfall die Fähigkeit in Spiegelschrift zu schreiben wieder verlieren.¹⁰

Viele Mythen können, wie der zuvor genannte Mythos, nie bestätigt oder widerlegt werden , wodurch Vorurteile über Linkshänder nie vollständig vermieden werden können. Doch auch andere Probleme führen zu Mythen. Falsche Forschungsergebnisse zum Beispiel können dazu führen, dass falsche Mythen über Linkshänder in die Welt gerufen werden.

Zum Beispiel der Mythos „ Linkshänder sind anfälliger für Krankheiten“ entstand durch ein falsches Forschungsergebnis. In Bosten wurde in einer Forschungsstudie festgestellt, dass Linkshänder zum Beispiel anfälliger für Allergien seien. Doch keine Folgestudie konnte das beweisen und bestätigen. Der Grund dafür lag darin, dass die Forscher aus Bosten die Versuchsgruppen nicht unter den gleichen Kriterien zusammenstellten und befragte.

So wurde in einer neuen Studie herausgefunden, dass in Wirklichkeit Rechtshänder eher an Erkältungen erkranken als Linkshänder. Gründe dafür soll das Begrüßen der Menschen mit der rechten Hand sein, mit der sie sich auch an den Mund fassen.¹¹

Wir kennen also sowie gute Mythen wie zum Beispiel der über die vielen begabten Linkshänder oder das linkshändige Menschen schneller auf Schreibmaschinen oder Computern tippen können, als auch schlechte. Überwiegend sind jedoch die Schlechten, die zur Abwertung der Linkshänder führen. Beispiele ihr sind das Linkshänder häufiger krank werden, dass sie eine Verbindung mit dem Teufel haben, welcher ebenso einen Abergläubischen und religiösen Hintergrund hat.

Ein weiterer Mythos, der dabei eine Rolle spielt, ist, dass die linke Körperseite das Weibliche verkörpert. Homosexualität wurde früher verpönt, was dazu führte, dass dieser Mythos eine weitere negative Rolle bei der Stellung der Linkshänder in der Gesellschaft spielt. Kleine Dinge weisen uns darauf hin, dass Vieles existiert, was diesen Mythos ungewollt verstärkt.

Zum Beispiel haben Männer Knöpfe sowie Reißverschlüsse an der rechten Seite ihrer Kleidung. Frauen hingegen tragen Knöpfe und Reißverschlüsse an der linken Seite. Homosexuelle Männer gelten in unserer Gesellschaft als „linksherum“ und „weibisch“. Einige römische Autoren berichteten zugleich, dass man im alten Rom die linke Hand dafür nutze, um zu masturbieren. Die Autoren nannten in diesem Bezug die linke Hand als „Nebenbuhlerin“ der Frauen.

Diese Aussage sollte einen weiteren Bezug zwischen Linkshändigkeit und Weiblichkeit darlegen. Doch einige Personen wie zum Beispiel Neurologen halten diese Mythen für Ammenmärchen.¹² Nach der Bearbeitung des Themenkomplexes kommen wir abschließen zu dem Fazit das die negativen Mythen die Rolle der Linkshänder in der Gesellschaft stark beeinflusst haben. Es existierten ebenso positive Mythen über Linkshänder jedoch wirkten sich diese nicht so stark auf den Stellenwert der Linkshänder aus.

¹⁰ vgl. http://www.linkshaender-beratung.de
¹¹ vgl. http://www.fuersie.de/artikel/linkshaender-11-fakten
¹² vgl. http://www.welt.de/gesundheit