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3.1 Entscheidung zu einer Rückschulung – (10/2003)

Wenn man verschiedene Personen beobachtet, die eine Umschulung durchführten, sind erstaunlich unterschiedliche Ergebnisse festzustellen. Das erfasste Spektrum bewegt sich von Verschlechterung, über zeitweise Verbesserung, bis hin zu dauerhaften Erfolgen. Dies fordert die Betroffenen natürlich auf, sich die Frage zu stellen, ob sich das Risiko einer Rückschulung lohnt.

Im Folgenden sollen günstige und ungünstige Voraussetzungen und Begleitumstände bei einer solchen geschildert werden, um eine Entscheidung zu erleichtern. Bei einer Rückschulung

von der Links- auf Rechtshändigkeit haben diese Prinzipien ebenfalls Geltung. Grundsätzlich ist es ein „Experiment mit dem eigenen Gehirn“, also spielt die Psyche der umzuschulenden Person eine wichtige Rolle. Hierbei kann es immer wieder zu überraschenden und einzigartigen Reaktionen kommen. Die bei der Umschulung entstanden Primär- und Sekundärfolgen sind häufig mit den psychischen Problemen verbunden und können zu neurotischen und psychosomatischen Erscheinungsformen beziehungsweise Krankheitsbildern führen. Deshalb sollte man, sofern man sich für eine Rückschulung entscheidet, die Aufsicht eines Psychotherapeuten anvertrauen. Wie auch schon bei der Umschulung wirkt sich der äußerst komplexe Vorgang des Schreibens auf die ursprünglich dominante Hand aus. Dabei gibt es eine sowohl negative als auch positive Erlebnisrichtung. Es bereitet kaum einen Unterschied, ob der Mensch nur das Schreiben mit der linken Hand ausübt oder, ob er sie ebenso zum Malen, Zeichnen oder Essen benutzt. Vornehmlich handelt es sich bei einer Rückschulung um eine Wiederverwendung der dominanten Hand beim Schreiben.

Nun einige Umstände, die beobachtet und untersucht werden sollten, bei einer Entscheidung für beziehungsweise gegen eine Rückschulung. Das Alter des Betroffenen spielt eine wichtige Rolle, ebenso die Einstellung von ihm und seinen Bezugspersonen zur Linkshändigkeit und einer Rückschulung. Denn haben er oder die Bezugsperson ein negatives Empfinden dem gegenüber, hat der Versuch der Rückschulung eher geringe Chancen. Ferner ist es von Bedeutung wie viele Primär- und Sekundärfolgen bei der Umschulung aufgetreten sind und ob es zusätzlich noch minimale cerebrale Dysfunktionen beziehungsweise Teilstörungen gibt. Zu prüfen ist auch, ob man sich gerade in einem eher entspannten oder stressigen Lebensabschnitt befindet, zum Beispiel Schule, Krankheiten oder ähnlichem. Bei der Aufführung der Punkte handelt es sich keineswegs um eine Graduierung, denn diese und weitere Einflüsse können von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt sein. Es gibt auch keine Wertung für die Erfolgsaussichten auf eine günstige Rückschulung. Jeder muss für sich selbst einen Punkt finden, welcher als Maßstab für die Gliederung der anderen Punkte erscheinen kann.