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2.2 Arten der Umschulung – (10/2003)

Es treten ganz verschiedene Methoden der Umschulung auf, welche in ihren Konsequenzen zwar unterschiedlich stark wirken, aber trotzdem alle einen brutalen Eingriff in das menschliche Gehirn darstellen.
Früher wurde mit äußerst rücksichtslosen Methoden versucht die linkshändige Dominanz zu unterdrücken. Man kann sagen die Linkshändigkeit wurde regelrecht ausgeprügelt.

Wenn die linke Hand benutzt wurde schlug man jedes Mal mit einem Stock auf die Hand, solange bis der „Schüler“ sie einfach nicht mehr benutzte. Auch das Festbinden des linken Arms auf dem Rücken kam nicht selten vor. In den extremsten Fällen wurde dieses Festbinden sogar an einem Stuhl oder Tisch vorgenommen.

Die so genannte „sanfte Umschulung“ ohne Strafen und Zwang ist in ihren Folgen nicht zu unterschätzen. Es werden sehr ausgeprägte Belohnungs- und Beeinflussungssysteme entwickelt mit denen der Schüler nicht körperlich sondern geistig beeinflusst wird. Vor allem Kinder sind sehr stark betroffen, da sie nicht ohne Zuwendung und Aufmerksamkeit leben können und so direkt die gesellschaftliche Beeinflussung spüren, die auf ihre Eltern wirkt. So geben manche Eltern ihren Kindern ein Spielzeug in die linke Hand, welches es behalten darf, wenn es mit der rechten schreibt.

Am unglaublichsten ist aber die Tatsache, dass es immer wieder Kinder gibt, die sich selbst zwingen die nicht dominante Hand zu benutzen. Hier sieht man ganz direkt ein Anpassungsverhalten an die rechtshändige Gesellschaft. Die Nachahmung tritt vor allem bei sehr aufmerksamen und willensstarken Kindern auf. Sie wollen nicht negativ auffallen und ihren Eltern „keine Schande machen“. Das heimtückische hierbei ist, dass die Eltern von diesem Vorgang meist nichts mitbekommen und so nicht reagieren können oder falsche Schlussfolgerungen ziehen, wenn Folgeerscheinungen solcher Umschulungsvorgänge auftreten.