Warum wird man Linkshänder?
Diese Frage ist aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht abschließend geklärt.
Um die Theorie von der Vererbung der Linkshändigkeit zu untermauern, sucht man nach einem oder mehreren Genen, die dafür verantwortlich zeichnen. So hat eine internationale Forschergruppe um Clyde Francks von der Oxford University erstmals 2007 in dem Fachmagazin Molecular Psychiatry beschrieben, dass das Gen LRRTM1 einen Einfluss auf die Linkshändigkeit hat, wenn es von Vater vererbt wird. Die Forscher betonen aber auch, dass dieses Gen jedoch nur einer von verschiedenen Faktoren ist, die auf die Händigkeit Einfluss haben.
Eine andere Theorie geht davon aus, dass die die Lateralität und somit auch die Händigkeit durch die Dominanz einer Gehirnhälfte bestimmt wird, wobei es hier eine Überkreuzung gibt, so dass die linke Gehirnhälfte für die rechte Körperseite und die rechte Gehirnhälfte für die linke Körperseite zuständig ist.
Jedoch hat eine neue Studie festgestellt, dass die Händigkeit wohl eher durch das Rückenmark gesteuert wird. Dazu hat eine Untersuchung ergeben, dass man bereits im Mutterleib die Händigkeit eines Kindes bestimmen kann. Mittels Ultraschallbilder konnte man feststellen, an welchem Daumen Kinder aber der 13. Schwangerschaftswoche bevorzugt nuckeln. Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum untersuchte mit seinem Forscherteam die Genexpressionen im Rückenmarken von Föten in der 8. – 12. Schwangerschaftswoche. In dieser Zeit sind Rückenmark und motorische Großhirnrinde noch nicht mit einander verbunden, sodass die Bewegungen der Föten allein vom Rückenmark gesteuert werden.
In den Segmenten des Rückenmarks, die auch die Bewegungen der Extremitäten lenkten, fanden die Wissenschaftler Besonderheiten in der Genexpression: Abhängig von der späteren Händigkeit war sie entweder rechts oder links etwas stärker.
Wieder andere führen die Händigkeit auf den Hormonhaushalt der Mutter während der Schwangerschaft zurück (siehe Entscheiden Sternzeichen, ob man Linkshänder ist?).
Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/LRRTM1
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21176-2017-02-20.html